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Bodenvorbereitung
Neben der Artenauswahl sind die passenden Böden und Substrate eine wichtige Voraussetzung für eine dauerhaft funktionierende Pflanzung. Hierfür ist es wichtig, sich mit dem örtlich vorkommenden (anstehenden) Boden zu beschäftigen. Dazu gehört auch die Kontrolle nach dem Vorhandensein von Wurzelunkräutern.
Anlage
Standortbeurteilung
Reste vorheriger Vegetation und Verunkrautung, insbesondere Wurzelunkräuter
Reste früherer Vegetation sind komplett abzutragen (im Mittel 15 cm tief), Wurzelunkräuter müssen besonders sorgfältig beseitigt werden. Oft finden sich in umzugestaltenden oder längere Zeit brach gelegenen bzw. nicht gepflegten Grün- und Beetflächen Wurzelunkräuter wie Disteln, Ackerwinde, Giersch o.ä. Je nach Umfang der Verunkrautung hilft oft nur ein tiefgründiger Bodenaustausch. Dieser ist artenabhängig, wird jedoch meist im Mittel von 30 cm durchgeführt.
Durch Auftrag von nährstoffreichem Oberboden (landläufig „Mutterboden“) können ebenfalls unnötigerweise größere Mengen an Samen- und Wurzelunkräutern in die Vegetationsflächen eingetragen werden. Hier hilft, den zu liefernden Boden bereits vorher zu beproben, während der Anlieferung und des Einbaus zu kontrollieren und auch im Rahmen der Pflege wachsam zu sein.
Böden und Substrate
Um den Boden am künftigen Wuchsort der Pflanzen richtig einschätzen zu können, erfolgt die sog. Bodenansprache. Hierbei wird u.a. die sog. Korngrößenverteilung des anstehenden Bodens bestimmt (grobkörnige/nicht bindige <-> feinkörnige/bindige Böden, humose <-> mineralische Böden, schwere <-> leichte Böden, kalte <-> warme Böden).
Lehmige und tonige (feinkörnige oder „bindige“) Böden haben einen hohen Feinanteil und können dadurch Wasser und Nährstoffe gut halten und an die Pflanzenwurzeln weitergeben. Jedoch neigen sie bei mechanischer Belastung während nasser Wetterperioden zu starker Verdichtung und werden bei längerer Trockenheit sehr hart, teilweise sogar mit Rissbildung. Im Winter kann es zu Staunässe kommen, wodurch insbesondere bei Steppen- oder Präriestauden Wurzelfäule entstehen kann, was oft zum Ausfall dieser Pflanzen führt. Besonders stark treten diese Situationen bei den sogenannten Minutenböden auf, die nur während vergleichsweise kurzer Phasen mit ausreichendem Feuchtigkeitsgehalt bearbeitbar sind.
Das Gegenteil sind sandige oder kiesige (nicht bindige) Böden, die aus eher groben Materialien bestehen (grobkörnig) und dadurch eine lockere Struktur aufweisen, immer leicht bearbeitbar sind, jedoch nur ein geringes Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe haben.
Je nach Art der Pflanzung können Böden direkt vor Ort verbessert oder durch bereits gemischte Substrate ausgetauscht werden:
- Bindige Böden können durch das Einarbeiten von Sand oder Splitt durchlässiger gemacht und aufgelockert werden, wodurch die Bearbeitbarkeit erleichtert und insbesondere auch Staunässe entgegengewirkt wird. Der Anteil von Sand oder Splitt in den oberen 30 cm muss dabei mindestens 70 % betragen.
- Sandige oder kiesige Böden können durch die anteilige Hinzugabe von Lehm und Humus aufgebessert werden, um die Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen zu erhöhen. Organische Stoffe (Torf, Humus/Kompost, etc.) sollten vorrangig für die Halbschatten- und Schattenmischungen verwendet werden.
- Ein mäßig nährstoffreicher, wasserdurchlässiger Boden ist für die empfohlenen Staudenzusammenstellungen optimal. Die meisten in den Staudenmischungen aufgeführten Pflanzenarten gedeihen in mäßig sauren bis mäßig alkalischen Substraten.
- Bei starker Verunkrautung oder Böden, bei denen eine Verbesserung nicht möglich ist, sollten Fertigsubstrate eingebaut werden. Von einigen Erdenwerken werden speziell gemischte Staudensubstrate angeboten.