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Pflanzung
Die Pflanzung von Stauden richtet sich grundsätzlich nach der gängigen Praxis. Bei Staudenmischungen sind einige Besonderheiten zu beachten, zudem haben sich im Zusammenhang mit der Entwicklung der Mischungen Erkenntnisse ergeben, die eine wirtschaftliche Pflanzung und dauerhafte Unterhaltung erleichtern.
Anlage
Pflanzzeit
Stauden sollten im Herbst (September bis Mitte Oktober) oder Frühjahr (März bis April) gepflanzt werden. Auf trockenen Standorten ist die Herbstpflanzung zu bevorzugen. Sind besonders frostempfindliche Arten (Anemone japonica, Ceratostigma plumbaginoides) in einer Mischung enthalten, ist eine Pflanzung im Frühjahr sicherer. Bei den wärmebedürftigen, spät austreibenden Präriestauden hat sich die Pflanzung in den erwärmten Boden (April bis Juni) bewährt. Bei allen Pflanzterminen muss während der ersten vier bis sechs Wochen, abhängig von der Witterung auch während des Sommers bewässert werden.
Pflanzung von Zwiebeln und Knollen
Im Frühling blühende Zwiebel- und Knollenpflanzen sind grundsätzlich im Herbst zu pflanzen (Mitte September bis spätestens Mitte November). Sofern die Flächen unmittelbar nach der Staudenpflanzung gemulcht werden, sind größere Zwiebeln oder Knollen (ab 2 cm) vor dem Mulchen flach einzupflanzen. Kleinblumenzwiebeln (Crocus, Eranthis, Anemone blanda) können vor dem Mulchen einfach auf der Bodenoberfläche ausgestreut werden. Wurden die Stauden bereits im Frühjahr gepflanzt und werden die Blumenzwiebeln im Herbst nachträglich eingebracht, auf eine ausreichende Stecktiefe unterhalb der Mulchschicht zu achten. Je nach Substrat und Mulchmaterial ist damit zum Teil ein deutlicher Mehraufwand verbunden. Besonders schwierig ist das Stecken in Splitt und Kies, da dieser stets nachrutscht.
Abrandeln der Topfoberfläche
Auch auf Pflanzbeeten mit zunächst geringem Unkrautbesatz muss oft gejätet werden, nicht selten schon kurz nach der Pflanzung. Verantwortlich hierfür sind meist Unkräuter aus dem Topfballen der Stauden. Daher sollte dieser "abgerandelt" werden, d.h die Stauden werden ausgetopft und die obersten 2-3 cm des Substrates abgeschält.
Verteilung und Pflanzung der Stauden
Beim Auslegen der Stauden sollten zunächst die hohen Arten (Gerüststauden) in weiten Abständen verteilt werden, gefolgt von den Begleit- und Bodendeckstauden und schließlich in die Lücken die Füllstauden. Hohe Arten dabei nicht zu nah an den Wegekanten platzieren. Die Verteilung auf dem Pflanzbeet erfolgt zufällig und mit etwa gleichen Abständen zwischen den Topfballen. Besonders bei Schattenmischungen kann auch eine Gruppierung der Stauden sinnvoll sein, da diese eher dem ruhigen, mosaikartigen Bild einer Waldbodenvegetation entspricht. Sie kann vor allem auf größeren Flächen zu einer klaren Gesamtstruktur der Pflanzung führen. Dazu werden Begleitstauden zu 2 - 3, Bodendeckstauden zu 3 – 5 Stück je Art zusammengefasst.
Die Pflanzung erfolgt so hoch, dass die Topfballen zunächst 2-3 cm über die Substratoberfläche herausragen. Bei Herbstpflanzungen können vor dem endgültigen Auffüllen mit Mulch die Geophyten verteilt werden. Größere Zwiebeln oder Knollen (ab 2 cm) sind vor dem Abmulchen flach einzupflanzen, während kleine Arten (Eranthis, Anemone blanda) einfach liegen bleiben können. Nach Abdeckung der Pflanzfläche mit einer Mulchschicht ist die optimale Pflanztiefe hergestellt. Beim Abmulchen muss sorgfältig vorgegangen werden, um beim Verteilen keine Pflanzen zu beschädigen.
Mulchen
Das Mulchen von Pflanzflächen reduziert die Verdunstung im Boden und den Aufwuchs von Samenunkräutern, was den Pflegeaufwand dauerhaft vermindert. Dies dient den Pflanzungen vor allem als Starthilfe, bis diese den Lückenschluss erreicht haben oder auch in den Zeiträumen nach dem Rückschnitt bis zum Neuaustrieb.
Es gibt ganz unterschiedliche Mulchmaterialien, die abhängig von der Art der Pflanzung sowie der Standortbedingungen eingesetzt werden können: Bei Stauden- und Gräserpflanzungen im sonnigen Bereich kann sowohl organisches als auch mineralisches Material verwendet werden; hier ist es vorrangig anhängig von der gewünschten gestalterischen Wirkung. Als Mineralmulch kann Splitt mit einer Körnung von 5/8 mm oder Sand mit einer Körnung von 0/8 mm verwendet werden. Größere Körnungen könnten den Zugang bodenbewohnender Insekten ins Erdreich erschweren.
Die Auswahl und Farbe des Materials kann der Pflanzung oder der Umgebung angepasst werden, Gesteine aus lokaler Herkunft sind zu bevorzugen. Auch andere Mineralstoffe, z.B. Lava- und Ziegelsplitt oder Recyclingmaterial sind geeignet. Es ist zu beachten, dass sich dunkles Mulchmaterial stärker aufheizt als helles. Bei Schattenstaudenpflanzungen bieten sich aufgrund der natürlicheren Wirkung und für die benötigte Humusbildung organische Mulchmaterialien (Rindenhumus, Holzfasern o.ä.) an. Von der Verwendung von grobem Rindenmulch oder Holzhäcksel sollte abgesehen werden, da dieser einerseits dem Boden Nährstoffe entzieht und andererseits mitunter den Lückenschluss verzögert, da die Pflanzentriebe von manchen Stauden und Gräsern nur schwer hindurchkommen.
Unabhängig von der Art des Mulchmaterials sollte dieses in einer Stärke von ca. 5 bis 8 cm aufgebracht werden. Die Ausbringung sollte möglichst bald nach der Pflanzung erfolgen, da gerade in der Anfangszeit die meisten Unkräuter keimen.
Nach der Pflanzung ist gründlich zu wässern (=Angießen). Weiterer Bedarf ergibt sich im Rahmen der Fertigstellungspflege.